Wenn der «Haussegen schief hängt», die «Kirche nicht mehr im Dorf ist» oder wenn die Mundwinkel hängen: Was ist dann das Erste, was unterlassen wird? Sehr oft das Feiern! Und wir meinen hier nicht das destruktive Feiern mit viel Alkohol und Drogen, das zum Teil auch als Flucht vor herausfordernden Situationen benützt wird.
In schweren Zeiten ist es grundsätzlich nachvollziehbar, dass man nicht feiern möchte oder das Feiern auch aus Respekt vor der Situation von leidenden Mitmenschen unterlässt. Doch Feiern ist vielseitig. Es muss nicht immer wild und ausgelassen sein. Es gibt auch sehr feierliche Formen. Zum Beispiel gemeinschaftliche Rituale.
Tatsächlich verbindet das Feiern, solange alle Beteiligten sich aus freier Absicht dafür entscheiden und ganzheitlich präsent sind. Denn konstruktives Feiern beinhaltet immer eine Absicht. Eine wichtige Intension ist, sich von Herzen der Gemeinschaft und schliesslich dem Gefühl der Einheit hinzugeben, sich auf Lebensfreude und Dankbarkeit auszurichten, während wir mental trennende Emotionen sowie Geschichten loslassen.
In Peru wird regelmässig und fast täglich gefeiert. Man findet eigentlich in jedem Moment eine Gelegenheit zu feiern – was bedeutet, sich der Einheit hinzugeben und sie zu fühlen.